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Wertvoller Einsatz für den Frieden

Ehemaliger Volksbund-Präsident Karl-Wilhelm Lange verstorben

Am 5. April 2022 ist der ehemalige Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Karl-Wilhelm Lange, im Alter von 88 Jahren verstorben. Er führte den Volksbund von Oktober 1998 bis November 2002. 

 

Zahlreiche hohe Ämter bekleidete Karl-Wilhelm Lange zeit seines Lebens: Er war Ehrenbürger der Stadt Hann. Münden, Bürgermeister a.D., Stadtdirekter a.D., Regierungspräsident a.D. und eben ehemaliger Präsident des Volksbundes. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik, dem Großen Verdienstorden des Landes Niedersachsens und dem Kommandeurkreuz der Republik Polens. 

 

Bedeutende Projekte in Osteuropa

Nachdem sich Karl-Wilhelm Lange bereits langjährig auf Orts-, Bezirks- und Landesebene für den Volksbund engagiert hatte, übernahm er 1998 das Amt es Präsidenten. Während seiner Tätigkeit für den Volksbund setzte er sich aktiv für die Friedensarbeit und die Versöhnung über den Gräbern ein. 

In seine Amtszeit fielen mehrere bedeutende Projekte vor allem in Osteuropa. Dazu zählen insbesondere der Bau und die Einweihung vieler deutscher Kriegsgräberstätten. Hier ist beispielhaft der deutsche Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgograd (ehemals Stalingrad) zu nennen, der 1999 trotz der Auswirkungen der Kosovo-Krise – dank Karl-Wilhelm Langes diplomatischem Geschick – eingeweiht wurde. 

Herausragend war auch die Fertigstellung der deutschen Kriegsgräberstätte in Sologubowka bei St. Petersburg. Dort war es dem Volksbund-Präsidenten eine Herzensangelegenheit, auch die im Zweiten Weltkrieg zerstörte russisch-orthodoxe Kirche wieder aufzubauen und der russischen Bevölkerung zu übergeben. Im Untergeschoss der Kirche befindet sich heute ein Gedenkraum für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, in dem auch an die vielen deutschen Gefallenen erinnert wird. 

 

Gründung Deutsches Riga Komitee

Untrennbar mit Karl-Wilhlem Lange ist auch die Gründung des Deutschen Riga Komitees verbunden – einem Städtebündnis, das an die Deportation von über 25.000 Jüdinnen und Juden aus Deutschland, Österreich und Tschechien in das Rigaer Ghetto und deren Ermordung in den Jahren 1941 und 1942 erinnert. Das Komitee unterstützte auch maßgeblich die Errichtung einer Gräber- und Gedenkstätte in Riga im Wald von Bikernieki , wo über 25.000 Jüdinnen und Juden während der deutschen Besatzung ermordet worden waren. Die Einweihung der Gräber- und Gedenkstätte erfolgte unter der Leitung von Karl-Wilhelm Lange im November 2001. Das Projekt fand auch international viel Anerkennung. 

Der Volksbund ist Karl-Wilhelm Lange zu großem Dank verpflichtet und wird ihm ein ehrendes Gedenken wahren.

Die Trauerfeier findet am 25. April 2022 um 13 Uhr in der St. Blasiuskirche in Hann. Münden statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt im engsten Familienkreis.