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Meldung

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Erinnerung an den Massenmord in Riga-Bikernieki

Zehn Jahre Deutsches Riga-Komitee

9. Juli 2010, 13 Uhr, Gedenkstunde im Wald von Bikernieki

Repräsentanten aus 24 Städten, die Mitglied im Deutschen Riga-Komitee sind, werden am 9. Juli 2010 an der Gräber- und Gedenkstätte in Riga-Bikernieki der über 20 000 Menschen gedenken, die 1941/42 an diesem Ort ermordet wurden. 

Im Zuge der „Endlösung der Judenfrage“ ordneten die NS-Behörden ab 1941 Massendeportationen der jüdischen Bürger vornehmlich nach Osteuropa an. Etwa 25 000 deutsche, österreichische und tschechische Juden aus dem damaligen Deutschen Reich ließen sie nach Riga deportieren. Nur etwa 1 000 überlebten. Die meisten wurden im Wald von Bikernieki durch die deutsche Sicherheitspolizei und lettische Hilfskräfte erschossen und in Massengräbern verscharrt. 

Anlass der Gedenkstunde ist das zehnjährige Bestehen des Deutschen Riga-Komitees. In ihm wirken zahlreiche deutsche Städte, aus denen damals die Transporte abgingen, die Stadt Wien und der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zusammen. Aufgabe des Zusammenschlusses ist es, die Erinnerung an die im Wald von Bikernieki ermoderten Mitbürger aufrecht zu erhalten. Heute zählt das Komitee 38 Städte zu seinen Mitgliedern. Weitere Beitritte sind angekündigt. 

Als ersten Schritt errichtete der Volksbund den Opfern eine würdige Gräber- und Gedenkstätte am Ort ihres Sterbens. Sie wurde 2001 eingeweiht. 2003 erschien das „Buch der Erinnerung“. Das zweibändige Werk führt die vollständigen Deportationslisten auf und schildert den Leidensweg dieser Menschen. Es enthält über 31 300 Namen und Lebensdaten. 

Seit 2002 helfen jährlich die deutschen und lettischen Teilnehmer der Volksbund-Workcamps bei der Pflege der Gedenkstätte. Sie wird betreut vom Volksbund-Landesverband Bremen.

Zur Delegation des Riga-Komitees zählen auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Winfried Nachtwei, der sich seit vielen Jahren der Erinnerung an die Massendeportationen verschrieben hat, Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, sowie der Künstler Horst Hoheisel, der sich seit Jahren mit Erinnerungszeichen an den Nationalsozialismus befasst und für 9./10. Juli auf dem alten jüdischen Friedhof in Riga einen Workshop mit den Teilnehmern des diesjährigen Workcamps plant. Für den Volksbund wird dessen stellvertretender Präsident, Volker Hannemann, die Delegation leiten.     


 
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