Oberhausen ist am 27. Juni 2018 dem Deutschen Riga-Komitee beigetreten. Gemeinsam mit Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher habe ich als Oberbürgermeister die Beitrittsurkunde unterzeichnet. Grund für unseren Beitritt war, dass sich Oberhausen aktiv am gemeinschaftlichen Erinnern an die Jüdinnen und Juden beteiligen will, die nach Riga deportiert und dort fast alle ermordet wurden. Schließlich wurden im Dezember 1941 auch aus unserer Stadt etwa 30 jüdische Oberhausenerinnen und Oberhausener, zwischen einem und 70 Jahren alt, nach Riga deportiert; ihr Weg ging über Düsseldorf und führte in fast allen Fällen in den Tod. Ihre Leichen wurden wie die vieler tausend weiterer jüdischer Opfer in Riga-Bikernieki in über             50 Massengräbern verscharrt.

Auf der Gedenkstätte an dieser Stelle, an der der Opfer würdig gedacht wird, befindet sich auch für Oberhausen ein Namenstein, der auf die Herkunft von Menschen aus unserer Stadt verweist. Damit stellen wir uns nicht nur in unserer Gedenkhalle für die Opfer des Nationalsozialismus, sondern auch in Lettland bewusst unserer Stadtgeschichte der Jahre 1933 bis 1945. Denn dass Oberhausener Jüdinnen und Juden überhaupt nach Riga gelangten, lag auch an den nationalsozialistischen Akteuren in unserer Stadt, die sie zum Deportationszug brachten und damit zur späteren Ermordung beitrugen. Mit unserem Beitritt zum Riga-Komitee gedenken wir dieser Opfer und setzen uns dafür ein, dass sich derartige Verbrechen an der Menschlichkeit nicht wiederholen.