Als Recklinghausen 2009 dem Riga-Komitee als 34. Mitglied beitrat, haben Schülerinnen und Schüler unserer Stadt in der Gedenkstätte in Riga einen Stein mit der Aufschrift „Recklinghausen“ gesetzt. Es war ein Zeichen, sich in vielfältiger Weise für die Erinnerung an die jüdischen Opfer der Deportation in das Ghetto Riga einzusetzen. 

215 Opfer der Shoa sind namentlich auf dem Mahnmal des Jüdischen Friedhofs in Recklinghausen verzeichnet. Der Jahrestag des Gedenkens der Jüdischen Gemeinde auf dem Jüdischen Friedhof soll insbesondere an den Massenmord bei der Liquidierung des Ghettos Riga erinnern.

Das gedenk- und erinnerungskulturelle Engagement gesellschaftlicher und religiöser Gruppen, unserer Schulen und nicht zuletzt der Stadt selbst zeigt sich in vielen Aktivitäten. Dazu gehören Gedenktage, historische Erkundungen, Ausstellungen, Gedenkbuch, Forschungen, Stolpersteinverlegungen, Publikationen, Vorträge. 

2019 hat Recklinghausen das 4. Riga-Symposium ausgerichtet. Aktuell entstand ein Heft des Recklinghäuser Kinderlehrhauses über Riga als Ort der Opfer, der Täter, des Gedenkens und Lernens.

Wir müssen jeden Tag aufs Neue aktiv gegen das Vergessen arbeiten. Wir sind es den Opfern und ihren Nachkommen schuldig, dass wir die Erinnerung an sie wachhalten und alle antisemitischen Tendenzen entschlossen bekämpfen.

Dass mit Lingen die 80. Stadt des Deutschen Riga-Komitees dem in Europa einzigartigen erinnerungskulturellen Städtebündnis beitritt, ist auch für uns ein wichtiger weiterer Schritt im Erinnern, Gedenken und Kampf gegen Antisemitismus.