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Rumbula

Rumbula

Rumbula war bis zum 30. November 1941 nur eine kleine Bahnstation, ein Punkt auf der Landkarte und wurde in wenigen Tagen ein wichtiger Name in der Geschichte der Vernichtung der Juden, genau wie der Wald von Bikernieki und später das Konzentrationslager Kaiserwald.

Am 30. November 1941, der als „Rigaer Blutsonntag“ in die Geschichte eingegangen ist, sowie am 8./9. Dezember 1941 wurden circa 26.500 lettische Jüdinnen und Juden hauptsächlich im Wald von Rumbula, aber auch in Bikernieki erschossen. Durch diese gigantische Mordaktion sollte im jüdischen Ghetto von Riga Platz für die aus dem Deutschen Reich sowie Österreich und dem besetzten Böhmen und Mähren bevorstehenden Deportationen geschaffen werden.

Der erste Deportationszug aus Berlin am 27. November vom Gleis 17 am Bahnhof Grunewald gestartet traf am 30. November 1941 in Riga ein, bevor die Räumung des Ghettos durch Massenmord vollendet war. Deshalb wurden diese 1.053 Männer, Frauen und Kinder aus diesem Transportzug sofort nach Rumbula gebracht und dort als allererste erschossen.

Die Gedenkstätte

Das in einem Waldstück am südöstlichen Stadtrand von Riga gelegene Gelände wurde 1973 als Gedenkstätte ausgebaut. Das Territorium dieser Gedenkstätte umfasst 3,3 Hektar. Einen Teil dieser Fläche nehmen die sechs erhöht angelegten Massengräber ein. Der weitaus größte Teil des Territoriums besteht aus Rasen- und Gehölzflächen.

Auf Initiative der Stadt Riga und unter finanzieller Beteiligung des Volksbundes wurde im Jahr 2000 mit einer umfassenden Instandsetzung der Gräberstätte begonnen. So wurden die Massengräber in der gleichen Weise wie auf der Gräberstätte Riga-Bikernieki hergerichtet, die Wege instand gesetzt, ein neues zentrales Mal errichtet und das Gelände gesäubert.

Die Gedenkstätte wurde vom selben Architekten gestaltet wie die in Bikernieki, Sergej Ryzh.

Am 30. November 2002 wurde die instand gesetzte Gräberstätte eingeweiht.

Im Zentrum der Gedenkstätte steht eine vier Meter hohe Menorah, die in der Mitte einen Davidstern trägt. In die darum gruppierten Steine sind die Namen der hier ermordeten Juden eingraviert. Auch die Namen der Straßen des Ghettos finden sich hier.

Die verschiedenen Massengräber sind durch viereckige Betonbegrenzungen gekennzeichnet.